Die Learn-Ed Homepage
Das Projekt, das in Kooperation mit Partnern aus Europa durchgeführt wurde, hatte die Entwicklung von Multimedia-Telekommunikationsdiensten für behinderte Menschen zum Ziel. Dabei lag der Schwerpunkt auf Ausbildung (Schule und Studium). Es sollten Ein- und Ausgabemöglichkeiten geschaffen werden, die von behinderten Personen benützt werden können. Weiters wurde die Anbindung dieser Geräte an die Netzwerk-Infrastruktur sowie das Bereitstellen der notwendigen Dienste (Anpassung der Benutzerschnittstelle, Entwicklung von Spezialsoftware) durchgeführt.
Schema der Interaktion
Die vortragende Person (1) wird von einer Videokamera (2), die mit einem Computer (3) verbunden ist, aufgenommen. Die Bild- und Tondaten werden über das Universitätsnetz (z.B. TUNet) an einen Server (5) übertragen. Die Daten werden umgesetzt und über eine (ISDN-)Telefonleitung (6) zum Studierenden nach Hause übermittelt. Der dort installierte PC (8) erhält die Videodaten über den Telefonanschluß (7).
Mit dem Projekt LEARN-ED sollte demonstriert werden, welchen Nutzen behinderte Menschen von modernen Multimedia-Telekommunikationsdiensten während der Ausbildung (Schule, Studium, berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung) haben. Z.B. wird einem schwer mobilitätsbehinderten Studenten der Technischen Universität Wien die Vorlesung "nach Hause geliefert" (Videoübertragung mit Bild und Ton). Durch die Interaktion (Text und Sprache) vom Studierenden in den Hörsaal ist nicht nur das passive Verfolgen der Vorlesung, sondern auch eine aktive Teilnahme möglich.
In der ersten Phase wurde die unidirektionale Videoübertragung (Bild und Ton) realisiert. Die verwendete Software (CU-See-Me der Cornell University, USA) ist für alle üblichen Typen von Computern und Kameras verfügbar. Für die Interaktion vom Studierenden in den Hörsaal wurde Sprache (über das Telefon - die Sprachdaten werden vom Computer im Hörsaal über einen Lautsprecher umgesetzt) und Text (durch ein "Text-Dialogfeld", der Vortragende kann den Text vom Bildschirm ablesen) vorgesehen.
Nach einer Evaluierung wurde in der zweiten Phase (Sommersemester 1996) die bidirektionale Videoübertragung (d.h. auch vom Studierenden zum Hörsaal) installiert. Dies ist aber stark von der Leistungsfähigkeit der Telekommunikationsverbindung abhängig. Weitere Dienste wie z.B. Zugriff auf Bibliotheksinformationen werden eingebunden.
Das Projekt wird von Universitäten und Firmen aus dem Vereinigten Königreich, der Slovakischen Republik, Ungarn und Österreich durchgeführt. Die Arbeiten werden zwischen den Projektpartnern je nach Anforderung und Qualifikation aufgeteilt. Die Technische Universität Wien wird als Zielgruppe blinde und sehbehinderte Personen sowie Studierende mit schwerer Bewegungsbehinderung haben. Die Erfahrungen aus dem Projekt "VIP - Einrichtung eines Universitäts-Arbeitsplatzes für blinde und sehbehinderte Studierende" werten das Projekt LEARN-ED auf.
Die Einrichtung einer "Special Interest Group" (Zielpersonenkreis, Nutzergruppe) ist geplant, um die Ergebnisse des Projekts in bestehende Strukturen einzubinden. Es bestehen bereits Kontakte zu den Behindertenbeauftragten der Universitäten und den Senatskommissionen "Behinderte Universitätsangehörige".
Das COPERNICUS-Projekt wird teilweise vom EU-Programm "TIDE" (Technology Initiative for Disabled and Elderly Persons) finanziert. Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales finanzieren den österreichischen Beitrag.
Projektpartner:
- MicroCentre, University of Dundee, UK (Projektleitung)
- Department of Informatics, Comenius University Bratislava, SK
- Slovak Telecommunication, Bratislava, SK
- KFKI Research Institute for Measurement & Computing Techniques, Budapest, HU
- Zoltan Meszaros Company, Budapest, HU
- fortec, Arbeitsgruppe für Rehabilitationstechnik, Technische Universität Wien
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